Lichtplanung
Peter Brdenk, Essen
Foto
Boris Golz
Nach 970 Tagen Dunkelheit erstrahlt eine beliebte Duisburger Landmarke wieder in einem weithin sichtbaren grünen Licht. Seit Dezember 2018 illuminieren 180 Fassadenstrahler und 256 Meter Lichtlinie von InstaLighting den Stadtwerketurm Duisburg.
Ursprünglich diente der 200 Meter hohe Turm als Träger für drei Rauchgasrohre des Heizkraftwerks II. Da dieses aber seit Ende 2012 nicht mehr in Betrieb ist, drohten die Abgasrohre durch den zunehmenden Rostbefall an Stabilität zu verlieren. Daher wurden die drei riesigen Stahlzylinder im Zeitraum von 2016 bis 2018 aufwendig demontiert. Das Trägergestell aber wurde als Denkmal erhalten und in diesem Zuge auch gleich mit einer neuen Lichtinstallation ausgestattet. Die Herausforderung für Lichtarchitekt Peter Brdenk aus Essen war schon vor Beginn der Arbeiten klar: Als Denkmal muss der Turm nach Abschluss der Arbeiten möglichst wieder so erstrahlen wie vorher. Allerdings wurde mit den drei Rauchgasrohren auch eine riesige Reflexionsfläche für die Beleuchtung demontiert. Peter Brdenk kompensierte dies durch geschickte Platzierung unterschiedlicher Leuchtkörper. Eine Kombination von Fassadenstrahlern und direkt abstrahlenden Lichtlinien verleiht der filigranen Stahlkonstruktion bei Dunkelheit die gewünschte Plastizität.
InstaLighting lieferte neben allen Leuchtkörpern auch die komplette Steuerung. Rund 4.500 Meter Kabel versorgen die Leuchten mit Energie und Steuersignalen. Ausgestattet mit einer zentralen DMX-Steuerung lässt sich die gesamte Anlage nicht nur in der Helligkeit, sondern auch in der Farbe einstellen. So kann der Stadtwerketurm Duisburg zu besonderen Events auch wechselnden Lichtfarben erstrahlen. Die meiste Zeit allerdings – so gibt es die Denkmalbehörde vor – leuchtet die Duisburger Landmarke im bekannten strahlend hellen Grün.